Strafabgabe für alle Berliner Unternehmen droht!

Ab 2027 droht die Ausbildungsplatzabgabe.

Das Gesetz würde jedes Unternehmen zusätzlich belasten ohne die eigentlichen Probleme auf dem Ausbildungsmarkt zu lösen. Statt mehr Ausbildung drohen mehr Bürokratie, Klagen und Unsicherheit.

Ausbildung: Richtungswechsel als Chance

Wie finden Unternehmen noch Azubis

Leon Lind fand dank der „Passgenauen Besetzung“ einen Ausbildungsplatz bei der Howoge. Der Service der IHK Berlin sorgt dafür, dass Unternehmen auch nach dem Ausbildungsstart passende Azubis finden.

Leon Lind, Azubi bei der Howoge

Leon Lind, Azubi bei der Howoge

Viele Unternehmen haben ihre Ausbildungsplätze besetzt und sind damit beschäftigt, aus dem neuen Nachwuchs Fachkräfte zu machen. Größere Betriebe sind schon jetzt dabei, die Ausschreibungen für den Ausbildungsstart 2026 vorzubereiten, kleinere Unternehmen sind froh, die letzten Ausbildungsplätze besetzt zu haben. Allerdings sollte ein wachsendes Phänomen nicht aus dem Blick geraten: Zwei Zielgruppen bieten sich noch für einen etwas verspäteten Ausbildungsstart an. Sie bieten Potenzial, weshalb Unternehmen sich offen zeigen sollten, Ausbildungsplätze bis in den November nachzubesetzen. Es handelt sich um Ausbildungswechsler und um Personen, die sich in der sogenannten Nachvermittlung wiederfinden.

Passgenaue Besetzung der IHK Berlin

Tel.: 030 / 315 10-523 
passgenauebesetzung@berlin.ihk.de

IHK vermittelt neuen Ausbildungsplatz

Wechslerinnen und Wechsler sind Azubis, die ihre Ausbildung bereits gestartet haben, jedoch – oftmals schon in der Probezeit – den Ausbildungsvertrag lösen. Der Grund dafür kann zum Beispiel sein, dass die Erwartungen der oder des Auszubildenden nicht erfüllt sind oder dass es insgesamt einfach nicht passt. In diesen Fällen kümmert sich die IHK Berlin um einen Ausbildungsplatz in einem anderen Betrieb – und lässt natürlich auch das Unternehmen, das ohne Auszubildenden dasteht, nicht im Stich. Denn auch für diesen Betrieb könnte ein anderer Azubi geeigneter sein.

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Den Neuanfang gestalten

Der erste Schritt sollte übrigens immer sein, herauszufinden, ob ein Wechsel wirklich nötig ist, denn auch andere Faktoren können zu Abbrüchen führen. Die IHK Berlin stellt kostenfreie Workshops zur Verfügung – sowohl für Ausbildende als auch für Azubis –, um für ein bewussteres Miteinander während der Ausbildung zu sorgen und Missverständnisse frühzeitig aus dem Weg zu räumen. Stellt sich ein Wechsel jedoch als die richtige Lösung heraus, sollte diesem Vorhaben nichts im Weg stehen. Zwar erfordert der Schritt etwas organisatorischen Aufwand, doch er bedeutet kein Scheitern – sondern die Möglichkeit für einen erfolgreichen Neuanfang.

Ein Beispiel für einen gelungenen Wechsel ist der 21-jährige Leon Lind, der seine Ausbildung zum Immobilienkaufmann vor gut einem Jahr bei einem Berliner Unternehmen begann. Trotz großer Motivation und Engagement stellte sich schnell heraus, dass die Arbeitsabläufe und das Betriebsklima nicht zu ihm passten. Leon entdeckte das Angebot der Passgenauen Besetzung der IHK Berlin. Dadurch kam er schließlich zur Howoge Wohnungsbaugesellschaft mbH.

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Strafabgabe für Unternehmen

Ja zur Ausbildung, Nein zur Abgabe

Ab 2027 droht die Ausbildungsplatzabgabe. Das Gesetz würde jedes Unternehmen zusätzlich belasten, ohne die eigentlichen Probleme auf dem Ausbildungsmarkt zu lösen. Statt mehr Ausbildung drohen mehr Bürokratie, Klagen und Unsicherheit.

Spätentschlossene als Zielgruppe

Es ist nicht immer leicht, Unternehmen zu finden, die jemanden nach Ausbildungsstart aufnehmen. Die Flexibilität kann für Betriebe jedoch ein Vorteil sein. Insbesondere wenn ein Unternehmen in der Suche nach einem oder mehreren Auszubildenden leer ausgegangen ist oder jemand trotz einer Zusage die Ausbildungsstart nicht antrat. Nachvermittelt werden auch Abiturientinnen und Abiturienten. Manche von ihnen merken zum Beispiel im Gap Year, dass es doch nicht das Richtige ist, andere haben keinen Studienplatz bekommen oder sind einfach spät entschlossen. Wieder andere haben keinen passenden Ausbildungsplatz gefunden. All diese Kandidatinnen und Kandidaten können für Unternehmen Fachkräfte von morgen sein. Insgesamt stellt die Nachvermittlung eine große Chance für beide Seiten dar.

Es ist so, wie ich mir eine Ausbildung vorgestellt habe.“
Leon Lind Auszubildender bei der Howoge

Auch Leon ist happy: „Bei der Howoge fühle ich mich sehr wohl. Die Aufgaben sind hier vielseitig, ich trage Verantwortung und werde wertgeschätzt“, so der Azubi. „Es ist so, wie ich mir eine Ausbildung vorgestellt habe.“ In seinem neuen Ausbildungsbetrieb sei seine Motivation deutlich gestiegen. Auch für die Howoge hat sich die Offenheit für Wechslerinnen und Wechsler nach dem Ausbildungsstart mehr als gelohnt: Das Unternehmen konnte – auch dank der strukturierten Vermittlung durch die Passgenaue Besetzung der IHK Berlin – noch einen weiteren Auszubildenden finden