Ausbildung aus Überzeugung

Zehn Berufe und 100 Prozent Übernahmequote

Die Klosterfrau Berlin GmbH engagiert sich vorbildlich beim Thema Fachkräftenachwuchs. Dafür würde das Unternehmen auch ausgezeichnet.

Patricia Kaiser, Senior HR Business Partnerin mit Timothy Lotz, Auzbi bei Klosterfrau Berlin GmbH

Engagement, Verantwortung und Top-Standards in der beruflichen Ausbildung: Das Siegel der IHK Berlin für exzellente Ausbildungsqualität ist ein wichtiges Zeichen. Es bietet beste Orientierung, in welchen Unternehmen das Thema Ausbildung großgeschrieben wird. Mehr als 100 hervorragende Ausbildungsbetriebe in Berlin haben das im Jahr 2015 eingeführte Siegel mittlerweile erhalten. Zu den ausgezeichneten Unternehmen in diesem Jahr gehört die Klosterfrau Berlin GmbH. 1826 durch die Klosterfrau Maria Clementine Martin in Köln gegründet, ist die Klosterfrau Healthcare Group bis heute zu einem führenden Anbieter im Bereich der Selbstmedikation mit zahlreichen bekannten Marken herangewachsen. Dabei hat sich die Klosterfrau Berlin GmbH in den vergangenen Jahrzehnten als leistungsstarker Produktionsstandort etabliert. Im Berliner Ortsteil Marienfelde, in der Motzener Straße, stehen die Produktion und Logistik unterschiedlichster Produkte im Fokus – darunter Lutschtabletten, flüssige Arzneiformen und sterile Einwegspritzen. 

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Beste Karrierechancen

„Das Siegel ist ein starkes Marketinginstrument, welches wir natürlich mit Stolz präsentieren“, freut sich Patricia Kaiser, Senior HR Business Partnerin bei Klosterfrau Berlin. „Es spiegelt unsere Leidenschaft in der Ausbildung wider!“ Die Personalverantwortliche von Klosterfrau Berlin ist überzeugt, dass gerade die Kombination aus der Qualität der Ausbildung, dem Arbeitsumfeld und besten Karrierechancen wichtig für ein attraktives Ausbildungsangebot ist, aber auch Faktoren wie eine tarifliche Vergütung, angebotene Zusatzleistungen und das Unternehmensimage zu einem Erfolg versprechenden Gesamtpaket beitragen. Dazu gehört auch, jungen Menschen gleich zu Beginn ihrer Karriere auf Augenhöhe zu begegnen. „Bei uns werden die Azubis direkt in den Betriebsablauf involviert, um sich schnell mit der Klosterfrau-Familie und unseren Produkten sowie unserer Geschichte zu identifizieren“, sagt Patricia Kaiser. „Dabei hilft, dass viele unserer Ausbilder bei uns selbst mal Auszubildende gewesen sind und genau wissen, was junge Menschen bewegt, motiviert und begeistert.“ Das Unternehmen liefert also insgesamt viele gute Argumente für eine duale Ausbildung bei Klosterfrau Berlin.

In den letzten Jahren konnten wir trotz aller Vorzüge nicht mehr alle Ausbildungsplätze besetzen.“
Patrcia Kaiser Senior HR Business Partnerin

Aktuell bietet der Betrieb zehn Ausbildungsberufe an. Ausgebildet werden unter anderem Chemielaboranten, Pharmakantinnen oder Elektroniker für Automatisierungstechnik, aber auch eine Ausbildung etwa zum Industriekaufmann, zur Fachinformatikerin für Systemintegration oder zum Koch ist möglich. Die Übernahmequote liegt bei 100 Prozent. Nach dem Abschluss einer Ausbildung besteht außerdem die Möglichkeit, darauf zum Beispiel mit einem berufsbegleitenden Studium oder Meisterkurs aufzubauen. Ausbildung erfordert Ressourcen „In den letzten Jahren konnten wir trotz aller Vorzüge nicht mehr alle Ausbildungsplätze besetzen“, bedauert die Personalchefin. „Dies liegt zum einen daran, dass es lange Zeit angesagt war, ein Studium zu absolvieren, was sich um Glück gerade aber wieder wandelt, und zum anderen daran, dass technische Berufe leider nicht mehr so angesehen sind.“ Nicht nur deswegen wundert sich Patricia Kaiser über die Pläne des Berliner Senats, eine mögliche Ausbildungsumlage einzuführen. „Warum soll ich als Unternehmen, das jedes Jahr Ausbildungsplätze anbietet, noch in einen Fonds zahlen“, fragt sich die Expertin. „Bei diesem Thema werden häufig auch die mit der Ausbildung junger Menschen verbundenen Kosten übersehen“, fügt Patricia Kaiser hinzu. Dazu zählen nicht nur die Ausbildungsvergütung, sondern beispielsweise auch der Zeitaufwand der Ausbilder sowie die Ressourcen, die in die Rekrutierung fließen. „Auch die Anzahl der Auszubildenden würde sich übrigens durch so eine Abgabe nicht erhöhen, da wir bedarfsgerecht ausbilden, um den Auszubildenden auch nach der Ausbildung bei uns einen Arbeitsplatz anbieten zu können.“ Insofern erübrigt sich aus Sicht des Unternehmens die Notwendigkeit einer staatlich verordneten Umlage.