Strafabgabe für alle Berliner Unternehmen droht!

Ab 2027 droht die Ausbildungsplatzabgabe.

Das Gesetz würde jedes Unternehmen zusätzlich belasten ohne die eigentlichen Probleme auf dem Ausbildungsmarkt zu lösen. Statt mehr Ausbildung drohen mehr Bürokratie, Klagen und Unsicherheit.

Vom Konferenztisch auf den Court

Padel bringt Berlins Wirtschaft zusammen

Padel ist längst mehr als ein kurzer Hype. Der Sport-Mix aus Tennis und Squash wird von Jung und Alt gespielt – Status spielt dabei keine Rolle. In Charlottenburg hat Bastian Krautwald mit der Padel-Boutique Mitte einen Ort geschaffen, an dem Grenzen verschwimmen: zwischen Chef und Praktikant, Gründer und Investor. Nun hat ein bekannter Comedian investiert. Ein Zeichen dafür, dass die Sportart über Branchen hinweg Interesse weckt.

Mann sitzt mit verschränkten Händen auf einer Bank, trägt schwarze Jacke mit Aufschrift 'mitte' und Shorts.

Bastian Krautwald CEO & Co-Founder The Padel Company GmbH

Stickige Konferenzräume, schlecht gebundene Krawatten, schleppende Verhandlungen und kalter Kaffee – das war gestern. Deals können auch woanders gemacht werden: zum Beispiel unter schnellen Ballwechseln, quietschenden Sohlen und bei einem gemeinsamen Glas Sprudelwasser. So wird der Padelplatz zum neuen Konferenzraum für Manager, die den Ball nicht immer flach halten wollen. In der Padel-Boutique Mitte stehen sie regelmäßig in Shorts auf dem Platz. Oft sprechen sie in dem Club über ihr Business oder über Dinge, die die Stadt bewegen, und knüpfen neue Kontakte, auch außerhalb ihrer beruflichen Bubble.

„Bedeutende Begegnungen in kurzen Hosen“, so nennt Bastian Krautwald das Geschehen, das sich nahezu täglich im Club Charlotte in der Sophie-Charlotten-Straße Nr. 14 abspielt. Der Ex-Handballprofi hat 2025 die Padel-Boutique Mitte im Berliner Westen gegründet. Seine Idee: ein Ort, an dem sich Menschen im Großstadt-Dschungel begegnen können – unabhängig von Beruf und Position. Von frühmorgens (7 Uhr) bis spätabends (24 Uhr) lassen sich online Plätze (ab 18 Euro/Stunde pro Spieler) zum Spielen buchen. Auch Trainings mit Coaches werden angeboten.

Innenaufnahme einer Halle mit mehreren Padel-Tennisplätzen, Spielern und Ausrüstung, mittig das weiße Logo 'mitte'.

Die Padel-Boutique bietet Spielerinnen und Spielern moderne Indoor-Courts – wetterunabhängig und zentral gelegen.

Alles begann für Bastian Krautwald in Spanien

Vor fünf Jahren stand Bastian Krautwald zum ersten Mal auf einem Padelplatz in Spanien. Dort ist Padel seit Jahrzehnten ein Volkssport. Das Ballspiel, das sowohl an Tennis als auch an Squash erinnert, bietet Anfängern schnell Erfolgsmomente. Ein normales Spielfeld ist zehn Meter breit und 20 Meter lang. Die 200 Quadratmeter können sich verdammt eng anfühlen, sobald der Ball fliegt. „Ich konnte sofort mitspielen und hatte direkt Spaß. Es war nicht nur die Bewegung, es war das Gefühl, ein Teil von etwas zu sein. Genau dieses Gefühl wollte ich nach Berlin bringen“, sagt Krautwald.

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Padel in Deutschland: viel Nachfrage, aber noch zu wenig Plätze

Sein Vorhaben trifft den Nerv der Stadt. Padel zieht Tausende Spielbegeisterte an. Berlin und weitere Großstädte entdecken den Sport für sich. In diesem Jahr stieg die Anzahl der Plätze nach Angaben des Padel-Verbands deutschlandweit um 63 Prozent von 507 auf 827 an.

Im internationalen Vergleich kann Deutschland noch zulegen. Das zeigt das Verhältnis von Padel- zu Tennisplätzen: Liegt es bei 1,0, gibt es gleich viele von beiden. In Spanien liegt die Quote bei 1,4. Dort gibt es mehr Padel- als Tennisplätze. In Italien, mit über 10.000 Plätzen, herrscht fast Gleichstand (0,98). Und Deutschland? Mit gerade einmal 827 Plätzen kommt es auf einen Faktor von 0,018. Anders gesagt: Auf 100 Tennisplätze kommen nicht einmal zwei Padelplätze.

Für Bastian Krautwald ist es nicht wichtig, ob Deutschland zu Spanien aufschließt. Vielmehr kommt es darauf an, dass der Sport langfristig Bestand hat. Ein stabiler Markt ist wertvoller als ein kurzer Hype. Entscheidend ist für ihn, dass Menschen regelmäßig spielen und Padel zu einem festen Bestandteil ihres Lebens wird.

Prominenter Rückenwind für die Padel-Szene in Berlin

Deshalb denkt Krautwald auch nicht in Plätzen oder Quadratmetern, sondern in Begegnungen. „Ich möchte einen Raum zwischen dem Zuhause und der Arbeit schaffen. Ich spiele mit Freunden, Familie, Kollegen. Die Padel-Boutique Mitte soll ein Ort sein, an dem sich Menschen begegnen, die sich vielleicht sonst kaum treffen würden.“ Regisseure, Bauunternehmer, DJs, Politikerinnen. Der Sport bringt sie auf Augenhöhe, nach dem Spiel ist man per Du.

Dass Krautwalds Idee auf Interesse stößt, zeigt auch ein bekannter Neuzugang im Investorenteam. Comedian Felix Lobrecht ist als Investor eingestiegen. Für Krautwald ein wichtiges Signal: „Wenn jemand wie er einsteigt, ist es sehr gut für die Bekanntheit des Sports.“ Die Szene wächst nicht nur sportlich, sondern auch wirtschaftlich und medial.

Wachstum braucht Qualität

Der Padel-Boom scheint also auch in Deutschland anzukommen, aber das birgt auch ein Risiko. Schweden zeigt, was passiert, wenn zu schnell zu viele Plätze gebaut werden. Das Land verzeichnet 2025 als einziger europäischer Markt ein Minus. Die Lehre: Plätze allein reichen nicht. Es braucht gute Trainer, strukturierte Turniere, eine starke Community. 

Bastian Krautwald ist überzeugt, dass Padel zu Berlin passt, denn der Sport ist dynamisch, zugänglich und sozial. Aktuell arbeitet er an Kooperationen mit Projektentwicklern, um Padel in neue Quartiere zu integrieren.