Serie: KI-Lösungen aus Berlin

Mindverse: Der KI-Allrounder aus Spandau

Das Berliner Unternehmen Mindverse hat eine KI-Plattform entwickelt, mit der sich die unterschiedlichsten Aufgaben effektiver erledigen lassen – bis hin zur einfachen Automatisierung von Arbeitsabläufen.

Viele KI-Unternehmen sind Spezialisten, etwa für die Content-Erstellung, bestimmte Branchenlösungen oder themenspezifische Anwendungen. Das Spandauer Start-up Mindverse will mit seiner Plattform „Mindverse Studio“ hingegen den Einstieg für kleine und mittelständische Unternehmen so einfach wie möglich machen und zeigen, wie KMUs bei den unterschiedlichsten Tätigkeiten von der neuen Technologie profitieren können – auch ohne eigene große IT-Abteilung.

Mindverse bietet Zugriff auf mehrere KI-Modelle

„Die meisten Unternehmen haben bereits Erfahrungen mit einzelnen generativen KI-Modellen wie ChatGPT, Claude oder DeepSeek gesammelt“, sagt Mindverse-Gründer und Geschäftsführer Noel Lorenz. „Wir bieten unseren Kunden hingegen den Zugriff auf alle gängigen Modelle an, insgesamt rund 30 Stück – denn nicht jedes Modell eignet sich gleichermaßen für bestimmte Aufgaben wie Texterstellung, Bildgenerierung oder Recherche.“ Im Angebot befinden sich neben den allgemein bekannten Namen darum auch weniger gängige KI-Modelle wie Mistral, Vicuna und Alpaca.

Texte, Bilder, Videos und Podcasts erstellen

Mit ihnen können Mindverse-Kunden viele Alltagsaufgaben deutlich schneller als zuvor erledigen. So kann die Lösung des Unternehmens nicht nur Texte wie Blogs, Pressemitteilungen oder Whitepapers erstellen, sondern auch Dokumente vergleichen oder als Mindmap darstellen. Auf Basis der jeweiligen Markensprache oder des Corporate Designs von Kunden erstellt Mindverse Studio auch Bilder per Knopfdruck. Videos und Audio-Files sind ebenfalls kein Problem – beispielsweise um automatisiert aus Texten einen Unternehmens-Podcast zu erstellen. „Dabei lernt die KI permanent durch das Feedback der Nutzer hinzu und wird dadurch im Lauf der Zeit immer besser“, erklärt Lorenz.

Wissensmanagement mit KI-Hilfe

Ein großes Thema in Unternehmen aller Größen und aus allen Branchen ist derzeit das Wissensmanagement. „Oft geht es darum, das Wissen in den Köpfen langjähriger Mitarbeiter verfügbar zu machen, etwa um neue Kollegen effektiv in das Team einarbeiten zu können“, so Lorenz. „Beim Aufbau solcher Wissens-Hubs können wir unsere Kunden unterstützen – ebenso wie beim Maßschneidern von KI-Modellen auf das Wissen, das in den unzähligen Dokumenten eines Unternehmens enthalten ist.“ Als Beispiel nennt er ein Bauunternehmen, das dank einer maßgeschneiderten Wissensdatenbank mit KI-Hilfe aus Bauplänen automatisch Kalkulationen und Angebote erzeugt.

Noel Lorenz, Geschäftsführer Mindverse

KI-Workflows und -Agenten für effektivere Abläufe

Ein weiterer Schwerpunkt des Mindverse Studios ist die Automatisierung von Arbeitsabläufen. KI-gestützte Workflows kombinieren verschiedene Komponenten wie Internet-Recherche, Texterstellung und -veröffentlichung, sodass sich wiederkehrende Aufgaben schneller erledigen lassen. KI-Agenten arbeiten mit anderen Systemen wie der E-Mail-Software, dem Customer Management System oder der Buchhaltung im Unternehmen zusammen, um selbstständig Entscheidungen zu treffen und Aktionen durchzuführen. „Einer unserer Kunden hat auf diese Weise seine Rechnungsprüfung automatisiert“, berichtet Lorenz. „Die KI prüft automatisch, ob eine Rechnung den Anforderungen entspricht. Wenn alles passt, wird sie an die Buchhaltung weitergeleitet. Sonst geht sie zurück an den Absender.“ Im Gegensatz zu vielen Automatisierungstools können die Nutzer den Workflow für die KI-Agenten in natürlicher Sprache beschreiben – den Rest erledigt dann die Technik.

Inländische Rechenzentren für mehr Datenschutz

Besonderen Wert legt Mindverse auf den Datenschutz. „Unsere Lösung ist komplett in Deutschland gehostet. Das bedeutet: Alle KI-Modelle laufen in inländischen Rechenzentren“, betont Lorenz. „Denn aus den Gesprächen mit unseren Kunden wissen wir, dass viele Unternehmen KI-Modelle wegen Datenschutzbedenken nicht nutzen wollen. Wir können garantieren, dass nichts in die USA fließt.“ Hat ein Unternehmen dennoch Bedenken, kann es seinen Mitarbeitern vorgeben, welche der angebotenen KI-Modelle sie nutzen dürfen und welche nicht.

Ich wusste: Das wird das nächste große Ding – und wollte unbedingt etwas damit machen“
Noel Lorenz Geschäftsführer

Nutzer aus den verschiedensten Branchen

Unternehmen aus so unterschiedlichen Bereichen wie dem Handwerk, dem Verlagswesen, der Immobilienbranche und der Agentur-Szene nutzen die Mindverse-Lösung. Sie kommen vor allem aus der DACH-Region, aber auch einige US-Kunden gehören zu den Nutzern. Welches Potenzial in KI steckt, erkannte Lorenz bereits 2020: Damals bekam er Zugang zu GPT 3, einem frühen Sprachmodell des US-Unternehmens OpenAI. „Ich wusste: Das wird das nächste große Ding – und wollte unbedingt etwas damit machen“, erinnert er sich.

Zuerst baute Lorenz eine Plattform für private Nutzer auf, Anfang 2021 kam dann die erste Version der Unternehmensanwendung auf den Markt. Heute arbeiten 17 Menschen bei Mindverse, das vom Standort an der Spree profitiert hat. „Berlin gehört zu den Top 3 in Europa für Start-ups“, erklärt der Unternehmensgründer. „Hier gibt es viele Talente, weil die Stadt junge, innovative und kreative Köpfe anzieht. Außerdem können wir uns hier auch bestens mit anderen Unternehmen aus der lebendigen Gründerszene vernetzen.“