Mobilität

Flixbus nutzt fix die Lücke

Der Mobilitätsanbieter Flixbus erhöht nach der Sperrung der Bahnstrecke zwischen Berlin und Hamburg die Kapazitäten. Die Bundeshauptstadt ist ein wichtiger Standort für den schnell wachsenden Konzern. Von hier aus wird das Geschäft mit dem Fernbusverkehr in den deutschsprachigen Ländern gemanagt, erklärt Flixbus-Manager Daniel Packenius.

Grüner FlixBus-Reisebus der Marke Setra auf einer Straße in Berlin vor historischen Gebäuden

Berlin ist für Flixbus im Fernbusverkehr ein wichtiger Knotenpunkt

Zwangspause auf der Schiene: Die 278 Kilometer lange Bahnstrecke Berlin-Hamburg ist seit 1.August für rund neun Monate vollständig gesperrt, mit weitreichenden Folgen für Pendler, Geschäftsreisende und die gesamte Hauptstadtregion. Zwar verspricht die Deutsche Bahn umfassenden Ersatzverkehr mit Fern- und Regionalzügen sowie einem Busangebot für Pendelnde aus Städten entlang der gesperrten Strecke. Allerdings verlängert die Umleitung über Stendal und Uelzen die Fahrzeit der ICE-Züge um mindestens 45 Minuten, und wer bisher mit dem Regionalexpress etwa aus Wittenberge in rund anderthalb Stunden Berlin erreichte, muss künftig auf Ersatzverbindungen umsteigen und bis zu drei Stunden einplanen. 

Eine Chance für Flixbus

Entsprechend schnell stellt sich die Frage nach praktikablen Alternativen. Ein Teil der Betroffenen setzt nun auf das Auto, riskiert dabei aber steigende Kosten und einen erhöhten CO₂-Ausstoß. Gleichzeitig eröffnen sich neue Chancen für den Fernbusverkehr. „Viele Menschen entscheiden sich aufgrund der Sperrung der Bahnstrecke für den Fernbus, wir sehen das an den Buchungszahlen auf dieser Verbindung“, sagt Daniel Packenius, Geschäftsführer der Flixbus DACH GmbH. „Um der steigenden Nachfrage Rechnung zu tragen, haben wir auch bereits die Kapazitäten erhöht.“ Spezielle Services in den Fernbussen, etwa für Geschäftskunden, hat das Unternehmen aufgrund der Sperrung aber nicht ins Programm genommen. 

Viele Menschen entscheiden sich aufgrund der Sperrung der Bahnstrecke für den Fernbus, wir sehen das an den Buchungszahlen auf dieser Verbindung.“
Daniel Packenius Geschäftsführer

Berlin ist Drehscheibe im Fernbusverkehr

Auch unabhängig von der Sperrung der Strecke Berlin-Hamburg spielt der Fernbusverkehr eine gewichtige und zunehmende Rolle als strukturelle Ergänzung des Schienenverkehrs. „Für eine nachhaltige Mobilitätswende braucht es ein attraktives Angebot auf der Schiene und mit dem Fernbus auf der Straße“, betont Daniel Packenius. „Das wollen wir bereitstellen.“ Dabei ist Berlin für den europäischen Marktführer im Fernbusverkehr weit mehr als ein wichtiger Knotenpunkt im Netz. Mit der Flixbus DACH GmbH befindet sich in Berlin das wirtschaftliche Zentrum der Aktivitäten für Deutschland, Österreich und die Schweiz der Flix SE. Auch die Geschichte des Fernbusunternehmens ist eng mit dem Berliner Markt verknüpft: Im Jahr 2015 fusionierte das Münchner Start-up Flixbus mit dem Berliner Anbieter Mein Fernbus. „Die Fusion mit Mein Fernbus war ein wichtiger strategischer Schritt für die Firmenentwicklung von Flix und für den Erfolg des Unternehmens“, erklärt Daniel Packenius. „Heute befindet sich in Berlin nicht nur einer der größten Standorte der Flix SE, die Hauptstadt ist auch zentraler Hub für unser Fernverkehrsangebot.“ Von Berlin aus fahren Fernbusse in hunderte nationale und internationale Städte.

 

Mann mit blonden Haaren trägt weißen Hemd und dunklen Anzug, steht mit verschränkten Armen

Daniel Packeinius ist Geschäftsführer der Flixbus DACH GmbH

Flixbus expandiert international

Allein im Jahr 2024 hat Flix insgesamt mehr als 90 Millionen Fahrgäste weltweit befördert und über zwei Milliarden Euro Umsatz erzielt. Deutschland ist der älteste Flixbus-Markt, hierzulande hat das Unternehmen bereits alle Regionen an den Fernbusverkehr angeschlossen. „Dennoch wollen wir das Angebot weiter optimieren, etwa durch das Verdichten von Takten oder die Anbindung zusätzlicher kleinerer Orte im ländlichen Raum“, so Daniel Packenius. „Auf globaler Ebene wird Flix im Fernbussegment vor allem in neuen Märkten wie Indien, Mexiko oder in Südamerika wachsen.“

Grüner FlixBus fährt auf Landstraße, grüner FlixTrain auf Gleisen daneben, Stadt mit Hochhäusern im Hintergrund

Die Flix SE will neben dem Fernbusverkehr auch auf der Schiene erfolgreich sein und expandieren.

Zu Flixbus gesellt sich Flixtrain

Während sich Flixbus als feste Größe im weltweiten Fernbusverkehr etabliert, baut das Mobilitätsunternehmen auch sein Bahnangebot kontinuierlich aus – mit Berlin als einem der zentralen Knotenpunkte. Vom Berliner Hauptbahnhof starten bereits heute Flixtrain-Verbindungen in Metropolen wie Stuttgart, Köln und Leipzig; weitere Strecken sind in Planung. „Vor einigen Wochen haben wir die Bestellung von 65 europäischen Hochgeschwindigkeitszügen bekanntgegeben“, berichtet Daniel Packenius. „Das heißt: Wir wollen und werden mit Flixtrain weiterwachsen, das Angebot ausbauen und Takte verdichten – in Deutschland und Europa.“ Von dieser Expansion wird auch Berlin direkt profitieren. In einer Stadt, in der sich Urbanität, Innovation und digitale Mobilität ständig weiterentwickeln, findet Flix immer wieder neue Impulse für die nächste Etappe. Die Sperrung der Bahnstrecke Berlin–Hamburg markiert dabei weniger ein Hindernis als vielmehr eine Chance für eine grüne Überholspur in Richtung Zukunft.

Kunden
90
Millionen Fahrgäste
hat die Flix SE im Jahr 2024 weltweit befördert.
Investition
65
Hochgeschwindigkeitszüge
hat Flixtrain im Mai 2025 bestellt.