Gewerbliche Sportanbieter

Ein unterschätzter Wirtschaftsfaktor mit gesellschaftlicher Relevanz

CrossFit-Boxen, Personal Trainer, Schwimmschulen, Kampfsportschulen, Lauftrainer oder Yogastudios - in Berlin sind es längst nicht mehr nur Vereine, die Sport ermöglichen. Auch gewerbliche Anbieter spielen seit jeher eine zentrale Rolle. Tagtäglich nutzen tausende Berlinerinnen und Berliner ihre Angebote, und dennoch bleibt dieser Bereich in der öffentlichen und politischen Wahrnehmung bislang weitgehend unsichtbar.

Fitness ist mehr als Kraftsport

Gewerbliche Anbieter schaffen hochwertige und vielfältige Angebote für Bewegung, Gesundheit und Fitness – und leisten darüber hinaus einen wichtigen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Beitrag. Sie schaffen Arbeitsplätze, zahlen Steuern, investieren in Ausbildung und Ausrüstung – und tragen so zur Attraktivität und Gesundheitsförderung der Hauptstadt bei.

Trotz ihrer Bedeutung haben gewerbliche Sportanbieter bisher keinen oder keinen garantierten Zugang zu öffentlicher Sportinfrastruktur. Während ihre Kundinnen und Kunden über Steuern die öffentlichen Sportstätten mitfinanzieren, bleibt den Anbietern selbst häufig der Zugang verwehrt oder sie werden bei der Vergabe von Nutzungszeiten nachrangig behandelt. Selbst Angebote unter freiem Himmel, wie beispielsweise „Sport im Park“, sind rechtlich nicht immer hinreichend abgesichert. Obwohl solche Kurse in Berlin längst etabliert und stark nachgefragt sind, bewegen sich die Anbieter oft in einer Grauzone – sie werden von den Bezirken vielfach lediglich geduldet, sind formal jedoch nicht immer erlaubt. Denn die Beantragung einer Nutzungserlaubnis ist in den meisten Bezirken nicht vorgesehen. Dieses Spannungsverhältnis zwischen tatsächlichem Bedarf und fehlender Nutzungserlaubnis erschwert die Arbeit der Anbieter erheblich und verhindert planbare, nachhaltige Angebotsentwicklung.

Alexander Steinhart

Personal Trainer, Schwimmtrainer und Unternehmer - Geschäftsführer der xray sports GmbH und ehrenamtlich in der IHK Berlin engagiert

Als Gründer eines 300 m² Personal Training Gyms in Berlin kennt er die Herausforderungen gewerblicher Sportanbieter aus eigener Erfahrung. In seinem Gym wird täglich sichtbar, wie groß der Bedarf an individueller und professioneller Betreuung ist – ein Bedarf, den klassische Vereinsstrukturen oder öffentliche Angebote allein nicht abdecken können. Gerade Angebote wie das seine zeigen, wie wichtig gewerbliche Anbieter für die gesundheitliche Versorgung und Bewegungsförderung in der Metropole sind.

Geschäftsführer von xray sports: Alexander Steinhart

Dies steht im Kontrast zur Entwicklung des kommerziellen Sports insgesamt. Die letzten Daten des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie zeigen deutlich, wie sehr sich die Sportlandschaft in Deutschland in den vergangenen Jahren verändert hat. So hat sich die Zahl der Mitgliedschaften in Fitnessstudios zwischen 2010 und 2017 um 45 Prozent erhöht. Heute trainieren über 10 Millionen Menschen regelmäßig in Einzelstudios, Fitnesscentern oder spezialisierten Mikrostudios wie CrossFit-Boxen oder Kampfsportschulen. Mit einem Umsatz von 5,2 Milliarden Euro steht die deutsche Fitnessbranche im europäischen Vergleich an der Spitze.

Trotz dieses offensichtlichen wirtschaftlichen Potenzials fehlt es an politischer Aufmerksamkeit und struktureller Unterstützung. Um der Branche das nötige Gehör zu verschaffen, wurde 2023 innerhalb der IHK Berlin der Arbeitskreis „Gewerbliche Sportanbieter in Berlin“ gegründet – initiiert vom Personal Trainer und Unternehmer Alexander Steinhart (xray sports GmbH). Ziel des Arbeitskreises ist es, die Belange der Branche stärker in den politischen Diskurs einzubringen und konkrete Verbesserungen für die Rahmenbedingungen der gewerblichen Sportanbieter in der Hauptstadt, vor allem der vielen kleinen Unternehmen, zu erwirken.

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Mail an Daniel Fiebig
IHK Arbeitskreis

Netzwerk für Gewerbliche Sportanbieter

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