Festival: Berlin Beer Week

Berliner Bierkultur: Prost auf die Vielfalt

Berlin lebt Bier: Zwischen handwerklicher Tradition, kreativer Vielfalt und gesellschaftlichem Engagement feiert die Hauptstadt bei der Berlin Beer Week ihr flüssiges Kulturerbe

Menschen sitzen und stehen an einem Holztisch im Biergarten des BRLO Brwhouse mit Biergläsern bei Sonnenuntergang

Berliner Biere gehören zum Hauptstadt-Flair

Die Hauptstadt hebt das Glas: Vom 29. August bis 7. September 2025 verwandelt die Berlin Beer Week die Stadt in eine Bühne für gelebte Berliner Bierkultur. Im Fokus stehen einmal mehr die Vielfalt im Glas, Begegnungen im Biergarten und Geschmack jenseits industrieller Normen. Zum zehnjährigen Jubiläum des Festivals dürfen sich Bierfans auf ein buntes Programm freuen – von Verkostungen auf der Spree über persönliche Gespräche mit Brauern bis hin zu internationalen „Tap-Takeovers“ in beliebten Bars und Kneipen. Bei diesem Format übernehmen Brauereien für einen oder mehrere Abende die Zapfhähne eines Pubs und präsentieren dort ausschließlich ihre eigenen Biere. So können kleine Produzenten ihre Kreationen vorstellen und direkt mit den Gästen ins Gespräch kommen. Eröffnet wird das Festival im „BRLO Brwhouse“ im Park Gleisdreieck.

Hier bieten wir eine Bühne für bewussten Genuss, Innovation und Vielfalt und das auch durch ein breites Angebot an alkoholfreien und alkoholreduzierten Getränken.“
Katharina Kurz Mitbegründerin BRLO

Berliner Bierkultur als Haltung und Erlebnis

„Die mittlerweile vier BRLO-Locations in Berlin und damit auch das Brwhouse mit Biergarten am Gleisdreieck sind zentral für BRLOs Markenauftritt“, erzählt Katharina Kurz. „Hier bieten wir eine Bühne für bewussten Genuss, Innovation und Vielfalt und das auch durch ein breites Angebot an alkoholfreien und alkoholreduzierten Getränken“, fügt die Mitgründerin von BRLO hinzu. Das Segment alkoholfreier Biere stößt gerade bei der jungen, gesundheitsbewussten Zielgruppe auf große Resonanz. „Damit prägen wir aktiv die moderne Bierkultur und Gastronomieszene Berlins“, so Kurz.

Menschen sitzen und stehen in einem belebten Biergarten am Wasser bei Abenddämmerung, im Hintergrund eine Eisenbahnbrücke und moderne Wohngebäude

Im „BRLO Brwhouse“ im Park am Gleisdreieck wird die Berlin Beer Week eröffnet

Brauereien registrieren Rückgang beim Bierkonsum

Doch sinkender Bierkonsum in Deutschland stellt auch innovative Brauereien vor Herausforderungen. Immerhin ist der Bierabsatz in Deutschland laut dem Statistischen Bundesamt im ersten Halbjahr 2025 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 6,3 Prozent gesunken. Dies entspricht einem Rückgang um 262 Mio. Liter auf rund 3,9 Mrd. Liter. Der Absatz unterschritt damit erstmals seit Beginn der statistischen Zeitreihe im Jahr 1993 die Marke von vier Milliarden Litern in einem Halbjahr. „Der allgemeine Rückgang beim Bierkonsum ist spürbar, wir sehen darin aber vor allem eine Chance zur Weiterentwicklung“, berichtet Katharina Kurz. 

Person mit lockigem Haar und grünem Hemd steht an einer Brauereianlage mit der Aufschrift 'BERLINER BERG'
Gutes Bier muss frisch sein, und Frische kann ich durch kurze Lieferwege garantieren.“
Robin Weber Geschäftsführer Berliner Berg Brauerei

BRLO setzt dabei bewusst auf Relevanz und Qualität und investiert in kreative Konzepte, gesellschaftliche Haltung und Kooperationen mit Künstlerinnen wie Alicja Kwade und Katharina Grosse. Auch Engagements wie das Sponsoring des Frauenfußballs beim FC Viktoria Berlin oder Kampagnen wie „Bier statt Blau“ unterstreichen den Anspruch, Bier als kulturelles Medium zu positionieren und etwas für die Berliner Bierkultur zu tun. 

Frische und handwerkliche Identität

Auch bei Berliner Berg steht handwerkliche Qualität im Mittelpunkt. Verkaufsschlager wie das Berliner Berg Pils oder das helle Kellerbier, ein hauseigener Biergarten und die Auslieferung im Umkreis von 50 Kilometern haben die Brauerei bekannt gemacht. „Wir sind eine innerstädtische Produktionsbrauerei, die in der Stadt exklusiv für die Stadt produziert, und da ist unser Biergarten natürlich eine tolle Möglichkeit mit den vielfältigen Menschen, die diese Stadt zu dem machen, was sie ist, in den Austausch zu kommen“, erklärt Robin Weber. „Die Begrenzung der Auslieferung auf einen Radius von 50 Kilometern folgt einer klaren Logik: Gutes Bier muss frisch sein,und Frische kann ich durch kurze Lieferwege garantieren“, so der Geschäftsführer der Brauerei. „Wir wünschen uns eigenständige Handwerksbrauereien in jeder Region und sehen daher auch keinen Sinn darin, unser Bier dorthin zu fahren und nebenbei unnötig Lieferwege zu verlängern.“ Dieser Sinn für Nachhaltigkeit ist mittlerweile in vielen Berliner Brauereien und in der Berliner Bierkultur verankert.

Mit dem Maischen beginnt die Arbeit im Sudhaus – im Eschenbräu wird vor Ort gebraut

Die Berliner Bierkultur ist radikal lokal

Ein echtes Original und ebenfalls aus dem Bezirk Neukölln ist das Rollberger Bier. Gebraut unter dem Sudhaus der ehemaligen Kindl-Brauerei, gibt es das Bier nur vom Fass, niemals in der Flasche. „Wir haben auch nur zwei Biersorten: das rote und das helle Rollberger“, sagt Geschäftsführer Nils Heins. Die beiden Sorten werden ungefiltert, unpasteurisiert und ausschließlich in Berlin gebraut und geliefert. Selbst die Auslieferung übernimmt das Team persönlich, um die Kühlkette zu garantieren. „Eine Filtration verlängert zwar die Stabilität, kostet aber Geschmack – wie bei Baristakaffee im Vergleich zu Filterkaffee“, erklärt Nils Heins. Und auch zur Begründung für den Verzicht auf die Pasteurisation hat Heins einen plakativen Vergleich parat: „Das verändert den Geschmack, ähnlich wie H-Milch im Vergleich zu frischer Vollmilch.“ Grundsätzlich sieht er Bier als Beitrag zur Geselligkeit, nicht als Einwegprodukt im Späti- oder Supermarkt-Regal. Mit dem ausschließlichen Fokus auf Gastronomie und lokalem Engagement bleibt das Rollberger Bier ein Tipp unter Kennern und ein Statement für echtes Bierhandwerk.

Berliner Brauereien bieten große Auswahl

Die Berlin Beer Week wird auch in diesem Jahr zeigen: Die Mischung aus Innovationsgeist, handwerklicher Qualität und gesellschaftlicher Haltung macht die Berliner Bierkultur zu einem wichtigen Bestandteil der urbanen Wirtschaft. Dass dies gelingt, ist auch dank vieler anderer Brauereien möglich. Das Spektrum reicht von der Berliner-Kindl-Schultheiss-Brauerei über die für die Sorte Panke-Gold bekannte Brauerei Eschenbräu im Wedding bis zur Hausbrauerei Hops & Barley, gelegen in einer alten Friedrichshainer Metzgerei. Bier ist hier überall mehr als ein Getränk – es ist kultureller Ausdruck, Markenbotschafter und Standortfaktor mit Strahlkraft. Auf der Berlin Beer Week lässt sich diese Vielfalt in all ihren Facetten erleben.

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Sechs Hände halten verschiedene BRLO Bierflaschen mit bunten Etiketten vor einer dunklen Metallwand
Festival: 29.08 - 07.09.2025

Berlin Beer Week

Weitere Informationen zum Programm finden sich auf der Webseite.