Berliner Netzwerke

Großbeerenstraße: Ein Vorbild für Unternehmensnetzwerke

Das Netzwerk Großbeerenstraße beweist seit vielen Jahren, wie Berliner Firmen durch Zusammenarbeit nicht nur wirtschaftlich profitieren, sondern auch gesellschaftliche Verantwortung übernehmen können.

Lokal verankert, überbetrieblich organisiert und menschlich verbunden: Wer heute über starke Unternehmensnetzwerke in Berlin spricht, kommt am Netzwerk Großbeerenstraße im Bezirk Tempelhof-Schöneberg nicht vorbei. Es zeigt beispielhaft, wie wirtschaftlicher Erfolg und gesellschaftliche Verantwortung Hand in Hand gehen. 

Netzwerk-Chef Hinrik Weber will Menschen zusammenbringen

Seit seiner Gründung im Jahr 2008 ist der branchenübergreifende Zusammenschluss von mittlerweile über 60 Unternehmen zu einer festen Größe im Berliner Ortsteil Mariendorf geworden. Egal, ob internationaler Player, mittelständischer Dienstleister oder kleines Ingenieurbüro: Was die Mitglieder des Netzwerks Großbeerenstraße verbindet, ist das Ziel, mehr zu erreichen als im Alleingang möglich wäre. „Eine Mitarbeit in unserem lokalen Netzwerk schafft direkten Nutzen für sämtliche beteiligten Unternehmen“, betont Hinrik Weber. „Durch Bündelung gemeinsamer Interessen und mit kurzen Wegen in die lokale Wirtschaftspolitik lässt sich damit der Sozialraum von Unternehmen viel besser gestalten und gleichzeitig die eigene Wettbewerbsfähigkeit steigern“, fügt der Vorsitzende des Netzwerks Großbeerenstraße und Manager des Berliner Werks der Pepperl+Fuchs SE hinzu. Für Hinrik Weber, der für den Global Player der Elektroindustrie im Gewerbe- und Industriegebiet entlang der Großbeerenstraße selbst ein internationales Team leitet, hat lokales Engagement zugleich auch eine persönliche Dimension: „Mich lokal zu vernetzen, stärkt meine Wurzeln“, betont Hinrik Weber. „Menschen zusammenzubringen und gemeinsam etwas zu bewegen – das macht mir im Ehrenamt Freude.“ 

Blick auf mehrstöckige Büro- und Wohngebäude in einer Stadt mit Bäumen und Straßen im Vordergrund

60 Unternehmen gehören im Ortsteil Mariendorf entlang der Großbeerenstraße zum Netzwerk

Große Bandbreite an Handlungsfeldern im Netzwerk Großbeerenstraße

Insgesamt reichen die Angebote des Netzwerks Großbeerenstraße weit über einen klassischen Unternehmerstammtisch hinaus. Zu Beginn standen die gemeinsame Interessenvertretung sowie der Belebung des Standortes an oberster Stelle des Unternehemensnetzwerks, nun kooperieren die beteiligten Unternehmen auch schon länger bei Themen entlang der Handlungsfelder im Corporate-Social-Responsibility-Management: Arbeit, Gemeinwesen und Umwelt sowie unternehmerisches Handeln. Sichtbar wird das auch bei der Gewinnung künftiger Fachkräfte. 

Menschen zusammenzubringen und gemeinsam etwas zu bewegen – das macht mir im Ehrenamt Freude.“
Hinrik Weber Vorsitzender Netzwerk Großbeerenstraße

Praxiseinblicke und erste Schritte ins Berufsleben bieten etwa die mehrfach ausgezeichneten Formate „RingPraktikum“ und „ProfiMakerPraktikum“.  Sie liefern einen breiten Einblick in unterschiedliche Branchen und Berufsbilder. Auch über Betriebserkundungen, Planspiele, Schulkooperationen oder ein jährliches Azubi-Bouldern lernen junge Menschen die Arbeitgeber des Unternehmensnetzwerks praxisnah kennen. „Die vertrauensvolle Zusammenarbeit stärkt nicht nur unsere Position in der Region, sondern trägt aktiv zur Fachkräftesicherung bei“, sagt Carsten Vossel, Geschäftsführer der CC Vossel GmbH. „In meiner Rolle als Vorstandmitglied des Netzwerks Großbeerenstraße sehe ich es ohnehin als meine Verantwortung, über das eigene Unternehmen hinaus Impulse zu setzen und gemeinsam mit anderen Akteuren nachhaltige Wirkung zu erzielen“, ergänzt der Chef des Berliner IT-Dienstleisters. 

Hände messen mit einem Messschieber einen Metallzylinder, der in einem Schraubstock eingespannt ist

Das Netzwerk macht gute Erfahrungen mit den Formaten „RingPraktikum“ und „ProfiMakerPraktikum“

Gemeinsame Fachkräftesicherung im Unternehmensnetzwerk

Neben der Nachwuchsgewinnung geht es im Netzwerk Großbeerenstraße auch um Weiterentwicklung bestehender Belegschaften. So unterstützt ein Kooperationsprojekt gemeinsam mit den beiden Berliner Netzwerken Moabit und Technologiepark Humboldthain kleine und mittlere Unternehmen bei der strategischen Weiterbildung ihrer Mitarbeiter zu Themen wie Innovation, Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Veränderungsprozesse und Fachkräftesicherung. Diese Schwerpunkte sind kein Zufall: Sie spiegeln die Megatrends wider, die fast alle Unternehmen gleichermaßen herausfordern.

Engagement mit Haltung

Ein weiteres Aushängeschild des Netzwerks Großbeerenstraße ist das gesellschaftliche Engagement. Mit der Initiative „Netzwerk mit Courage: Gegen Menschenfeindlichkeit und Diskriminierung“ wurden zahlreiche Projekte angestoßen, angefangen bei Antirassismus-Workshops über Demokratie-Planspiele bis hin zu konkreter Unterstützung für Geflüchtete auf dem Weg in Ausbildung und Arbeit. Auch für dieses Engagement fand das Netzwerk Großbeerenstraße weit über die Grenzen des Bezirks hinaus Anerkennung, unter anderem mit dem Deutschen Bürgerpreis und einem Preis der Europäischen Kommission.

Mann im dunklen Anzug mit weißem Hemd und Einstecktuch steht in modernem Büro mit Glaswänden und rotem Stuhl im Hintergrund

Netzwerk-Mitglied Frank Schach ist Vorsitzender der Geschäftsleitung bei der Schindler Deutschland AG & Co. KG

Klarer Blick nach vorn im Netzwerk Großbeerenstraße

Insgesamt lohnt sich die Arbeit im Unternehmensnetzwerk also nicht nur, um Mitarbeitende zu gewinnen oder Geschäftskontakte zu knüpfen, sondern auch, um ein lebendiges Miteinander in der Region zu gestalten. „In einer zunehmend vernetzten Welt sind Kooperationen der Schlüssel zum Erfolg“, ist Frank Schach, Vorsitzender der Geschäftsleitung bei der Schindler Deutschland AG & Co. KG, überzeugt. Das Unternehmen, ein führender Akteur im Bereich der vertikalen Mobilität, engagiert sich ebenfalls seit Jahren mit Überzeugung im Netzwerk Großbeerenstraße. „Ich ermutige alle, offen für neue Ideen zu sein und die Synergien, die ein starkes Netzwerk bietet, voll auszuschöpfen“, appelliert der Chef des Aufzugherstellers. In Zukunft plant das Unternehmensnetzwerk weiter zu wachsen – aktiv, lebendig und noch enger verzahnt mit anderen Initiativen. Kein Wunder also, dass das Netzwerk im Gewerbe- und Industriegebiet entlang der Großbeerenstraße als Vorbild gilt für gelingende unternehmerische Kooperation, gelebte Verantwortung und dafür, wie aus gemeinsamen Herausforderungen echte Zukunftschancen erwachsen können.