Strafabgabe für alle Berliner Unternehmen droht!

Ab 2027 droht die Ausbildungsplatzabgabe.

Das Gesetz würde jedes Unternehmen zusätzlich belasten ohne die eigentlichen Probleme auf dem Ausbildungsmarkt zu lösen. Statt mehr Ausbildung drohen mehr Bürokratie, Klagen und Unsicherheit.

Zum Tag des Ehrenamts

Unternehmensnetzwerk Neukölln: Gemeinsam Grenzen einreißen

Ob Urberliner oder Neuankömmling, alteingesessener Unternehmer oder Start-up-Gründer, frisch von der Uni oder mit jahrelanger Erfahrung – im Neuköllner Unternehmensnetzwerk kommen sie alle zusammen. Das Ziel: Hand in Hand Neukölln nach vorne bringen.

Wenn Armin Seitz sich derzeit bei einem seiner Netzwerktreffen im Raum umsieht, entdeckt er viele junge Gesichter. „In den vergangenen Jahren haben sich immer mehr Start-ups in Neukölln angesiedelt. Und die kommen jetzt nach und nach in unser Netzwerk“, freut sich Seitz, der mit Unterbrechung seit 2013 das Unternehmensnetzwerk Neukölln als Vorstand leitet. Um den Jungen noch mehr Chancen und Gehör zu verschaffen, hat das Netzwerk den Vorstand von drei auf fünf Mitglieder vergrößert und drei der fünf Positionen mit jungen Mitgliedern besetzt. „Schließlich sollen die das Netzwerk ja mal übernehmen und die Erfolgsgeschichte fortschreiben.“

 

Mann in dunkelgrauem Anzug und weißem Hemd steht vor rotem Hintergrund, Hände vor dem Körper verschränkt
In den vergangenen Jahren haben sich immer mehr Start-ups in Neukölln angesiedelt. Und die kommen jetzt nach und nach in unser Netzwerk.“
Armin Seitz Vorstand des Unternehmensnetzwerks Neukölln

Ausweitung auf ganz Neukölln

Die Entwicklung des Unternehmensnetzwerks Neukölln sieht Seitz, der selber seit 2011 mit seiner Firma Moll Marzipan Teil des Zusammenschlusses ist, als Erfolg. Gegründet wurde das Netzwerk im Jahr 2008 von zwölf Firmen als Unternehmensnetzwerk Südring. Vor zehn Jahren wurde es auf ganz Neukölln ausgeweitet. Inzwischen sind 83 Unternehmen aus ganz unterschiedlichen Branchen Teil der Gemeinschaft. Es sind Ein-Mann-Betriebe dabei und auch Firmen mit mehr als 1.000 Angestellten. 

Vielfältige Ziele im Unternehmensnetzwerk

Ziel ist es, die wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rahmenbedingungen in Neukölln aktiv mitzugestalten und den Unternehmern bei den drängendsten Fragen der Zeit unter die Arme zu greifen. So gibt es neben der jährlichen Mitgliederversammlung und der Jahrestagung jedes Jahr diverse Veranstaltungen zu spezifischen Themen. „Dieses und nächstes Jahr stehen zum Beispiel Unternehmensnachfolge, Digitalisierung und KI sowie Finanzierung und Liquidität auf der Agenda“, erklärt Seitz. Zu den weiteren Zielen gehört es aber auch, stabile Arbeits- und Ausbildungsplätze zu schaffen, Nachhaltigkeit voranzubringen sowie den Dialog mit Politik und Verwaltung zu fördern. Zudem setzt sich das Netzwerk für eine kontinuierliche Verbesserung der Zukunftsfähigkeit des Standorts ein und organisiert dazu eigene Initiativen wie den Tag des offenen Unternehmens oder den Jungunternehmerstammtisch, bei dem auch Nicht-Mitglieder willkommen sind.

Enge Kontakte in ganz Neukölln

„Als Netzwerkmitglied weiß man immer, was im Bezirk los ist – ob es lokale Themen wie die jahrzehntelangen Straßenbauarbeiten betrifft oder die ganz alltäglichen Herausforderungen im Bezirk“, weiß auch Ömer Igac, Head of Operations beim Gastronomieküchenanbieter Gastro Arena. Er schätzt am Unternehmensnetzwerk vor allem die vielen engen Kontakte – sowohl zum Bezirk Neukölln sowie zur Wirtschaftsförderung, durch die er wichtige Informationen aus erster Hand bekommt, aber auch zu anderen Unternehmen aus der Nachbarschaft, mit denen er in Austausch geht. „Durch die Bekanntschaften sind bereits kleinere Aufträge entstanden, die wir innerhalb des Netzwerks vergeben oder auch erhalten haben; mitunter auch von Unternehmen, die gar nicht zu unserem primären Gastronomie-Kundenstamm gehörten, die aber zum Beispiel eine Sonderkonstruktion aus Edelstahl für die Produktionsabteilung ihres Industrieunternehmens brauchten“, freut sich Igac. 

Als Netzwerkmitglied weiß man immer, was im Bezirk los ist.“
Ömer Igac Head of Operations beim Gastronomieküchenanbieter Gastro Arena

Unternehmensnetzwerk macht Unternehmertum persönlicher

Igac ist einer der beiden neuen Vorstände des Unternehmensnetzwerks Neukölln. „Nachdem wir seit über zehn Jahren im Netzwerk aktiv sind, ist für mich nun der richtige Zeitpunkt gekommen, mehr Verantwortung zu übernehmen und das Engagement als Teil des Vorstands fortzuführen.“ Anfangs wollte er nur mal ausprobieren, ob ein lokales Netzwerk mehr Vorzüge bietet als die großen Unternehmervereine. Und tatsächlich: „Das Unternehmensnetzwerk Neukölln ist kleiner, familiärer und direkter, die Wege sind kurz. Hier werden keine großen Versprechen gemacht, sondern kleine, echte Schritte unternommen, die uns wirklich weitergebracht haben.“ Dass es sich nicht um ein branchenspezifisches Netzwerk handelt, stört Igac nicht. Er schätzt die lokale Struktur des Netzwerks und die Vielfalt an Unternehmen. „Sie macht das Netzwerk für uns besonders wertvoll – weil es echte Nähe schafft, Vertrauen aufbaut und Unternehmertum in Neukölln ein Stück persönlicher macht.“

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Gegenseitige Unterstützung im Netzwerk

Neue Kontakte, frühzeitige Informationen zu lokalen Entwicklungen und Ideen für Kooperationen – das ist es auch, was Floris Vlasman am Unternehmensnetzwerk Neukölln begeistert. „Wir teilen unser Fachwissen, zu Catering und Event-Logistik, aber auch gerade zu Nachhaltigkeitsthemen und unterstützen andere Netzwerkmitglieder – sei es durch Empfehlungen, Kooperationen oder praktischen Rat“, erklärt der Mit-Gründer und einer der Geschäftsführer des Cateringunternehmens Floris Catering. Und Vlasman hat immer auch ganz spezielle Angebote für seine Netzwerkkollegen in petto: „Aktuell bieten wir den Netzwerkmitgliedern spezielle Konditionen für ihre Weihnachtsfeiern. Außerdem haben wir in diesem Jahr eines der Unternehmenstreffen ausgerichtet.“ 

Neukölln nach vorn bringen

Auch Floris Vlasman engagiert sich für den Vorstand des Unternehmensnetzwerks Neukölln. Für den Caterer sind es vor allem der Austausch in der Nachbarschaft, die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, und der Glaube an starke, lokale Wirtschaft, die die Netzwerkarbeit so wichtig machen. „Und Neukölln nach vorne zu bringen. Mut machen, gemeinsam stärker zu wachsen – das sind alles Inhalte, die mich täglich motivieren.“