BER Anbindung

Freie Fahrt rund um den Airport

Der Flughafen Berlin Brandenburg entwickelt sich immer mehr zum Wachstumsmotor für die Region. Jetzt muss die Infrastruktur hinterherkommen. Am 30.6. debattieren Unternehmensvertreter und Politik auf der Wirtschaftskonferenz der Hauptstadtregion zum Thema.

Steigende Passagierzahlen, mehr Güterverkehr und die Tesla Gigafactory lassen den Mobilitätsbedarf steigen

Die IHKs der Hauptstadtregion haben vor zwei Jahren zusammen mit dem Dialogforum Airport Berlin Brandenburg eine Verkehrsprognose für das Flughafenumfeld erarbeitet. Dabei wurden umfangreiche aktuelle Verkehrsdaten ermittelt. Dass die völlig anders aussehen als die bisherige Planungsgrundlage, hat einen guten Grund: Seit dem pandemiebedingten „Soft Opening“ Ende 2020 sind die Passagierzahlen am BER auf starkem Wachstumskurs.

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Wirtschaftskonferenz der Hauptstadtregion am 30.06.

Am 30.06. steht die Verbesserung der Infrastruktur rund um den Flughafen BER im Mittelpunkt. Es diskutieren u.a. Kai Wegner, der brandenburgische Wirtschaftsminister Daniel Keller, Verkehrssenatorin Ute Bonde sowie Dr. Claudia Elif Stutz, Staatssekretärin im Bundesministerium für Verkehr. Aus der Wirtschaft nehmen u.a. Stephan Erler (Easyjet), Peter Gerber, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Fluggesellschaften (BDF) und André Thierig, Werksleiter von Tesla teil. 

Insgesamt nutzten im vergangenen Jahr 25,5 Millionen Passagiere den Flughafen BER. Das waren 2,4 Millionen Menschen bzw. 10,4 Prozent mehr als im Jahr 2023. 

Während die Verkehrsanbindung von Flughafen und Umfeld für 2011 vorgesehen waren, hat sich der Standort schon jetzt zu einem echten Wachstumsmotor der ganzen Hauptstadtregion entwickelt. Im Frühjahr 2022 eröffnete in Grünheide die Tesla Gigafactory. Allein hier arbeiten rund 7.000 Menschen. Dazu kommen viele weitere Investitionen, auch in Adlershof und Schöneweide. Und mit den Arbeitsplätzen wachsen die Wohnraumnachfrage und die Bevölkerung. Davon profitieren die Umlandkommunen und die Länder Berlin und Brandenburg. Sie stehen aber auch vor zusätzlichen Belastungen und großen Herausforderungen. Neben zueinanderpassenden Flächenentwicklungen für Gewerbe- und Wohnstandorte betrifft das vor allem die Verkehrsinfrastruktur. Nur solange die Straßen und Schienen den mitwachsenden Mobilitätsbedarf abwickeln können, wird der Wachstumsmotor weiter Dynamik entfalten können.

Höchste Zeit, die Planung anzugehen

Allerdings basieren die bisherigen Planungen zur Weiterentwicklung der Infrastruktur auf alten Prognosen. Auf Basis von Grundlagendaten, die noch von der Pandemie geprägt waren, kann man der Zukunft nicht gerecht werden. Deshalb haben die IHKs gemeinsam mit dem Dialogforum in eine Verkehrsprognose entwickelt, aus der konkrete notwendige Maßnahmen abgeleitet werden. Wie wichtig das ist, belegen die neuen Verkehrsmessungen von 2023. Gegenüber 2021 wurden bis zu 70 Prozent mehr Verkehr gemessen.

„Erst jetzt zeigen sich die Auswirkungen des Flugbetriebes am BER und der Ansiedlung der Tesla Gigafactory“, sagt Gutachter Bertram Teschner von der Spreeplan Verkehr GmbH dazu. Allein auf der Autobahn bei Ludwigsfelde gibt es heute 20 Prozent mehr Verkehr als 2021, auch der Güterverkehr hat zugenommen. Bedenkt man die Langwierigkeit von Infrastrukturplanungen, ist es jetzt schon höchste Zeit, um Engpässen in der Zukunft auf allen Wegen entgegenzuwirken.