Strafabgabe für alle Berliner Unternehmen droht!

Ab 2027 droht die Ausbildungsplatzabgabe.

Das Gesetz würde jedes Unternehmen zusätzlich belasten ohne die eigentlichen Probleme auf dem Ausbildungsmarkt zu lösen. Statt mehr Ausbildung drohen mehr Bürokratie, Klagen und Unsicherheit.

Verkehr

Erweiterung der A100 stärkt Berliner Wirtschaft

Der 16. Bauabschnitt der A100 ist eröffnet. Spätestens mit der Teilfreigabe der Elsenbrücke im Januar 2026 werden Unternehmen, Pendler und Logistik von kürzeren Wegen, besserer Anbindung und schnellerer Erreichbarkeit profitieren.

IHK-Hauptgeschäftsführerin Manja Schreiner mit Michael Günther, Chef der Autobahn GmbH bei der Eröffnung

Für den Berliner Wirtschaftsverkehr ist die Eröffnung des 16. Bauabschnitts der A100 ein Meilenstein. Aktuell stockt der Verkehr zwar noch am neuen Autobahnende in Treptow, doch Besserung ist in Sicht: Die Teilfreigabe der neuen Elsenbrücke soll voraussichtlich im Januar 2026 erfolgen. Dann stehen wieder drei Fahrspuren pro Richtung zur Verfügung. Bis dahin gilt: Pufferzeiten einplanen und flexible Anlieferfenster nutzen. Langfristig verbessert die modernisierte Verbindung die Erreichbarkeit des Wirtschaftsraums im Ostteil der Stadt erheblich.

Berlin rückt enger zusammen

Nach insgesamt zwölf Jahren Bauzeit ist im August die Verlängerung der A100 zwischen Neukölln und Treptow offiziell eröffnet worden. Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner und Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder durchschnitten dazu symbolisch ein schwarz-rot-goldenes Band. Der 3,2 Kilometer lange Autobahnabschnitt führt vom Dreieck Neukölln über Auf- und Abfahrten an der Grenzallee und Sonnenallee bis zur Anschlussstelle Treptower Park. Ein Großteil der Trasse verläuft in einem bis zu sieben Meter tiefen Trog, wodurch der Verkehr kaum mehr wahrnehmbar ist. Zudem wurde die gesamte Strecke mit einem sogenannten Flüsterasphalt ausgestattet. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich den Angaben zufolge auf 721 Mio. Euro. Im nahe des neuen Streckenabschnitts gelegenen Hotel Estrel fand der Festakt statt.

Vorteile für Wirtschaftsverkehr und Unternehmen

„Der gesamte Berliner Wirtschaftsverkehr wird durch die Entlastung des innerstädtischen Straßennetzes von kürzeren Fahrtwegen profitieren, darunter natürlich auch unsere Kongressteilnehmer, Mitarbeiter und Lieferanten“, freut sich Ute Jacobs, die geschäftsführende Direktorin des Hotels. „Das ermöglicht eine stressfreie An- und Abfahrt für Gäste, die aus dem Stadtraum oder über den BER anreisen, und macht den Standort noch mal attraktiver.“ Ende 2026 wird der neue Estrel Tower eröffnet und den Kiez rund um den Schifffahrtskanal weiter beleben. „Die Kombination vom Estrel, dem Estrel Tower zusammen mit dem neuen Autobahnabschnitt steht somit für eine Stärkung des gesamten Bezirks, für die ansässigen Unternehmen und die Menschen im Kiez“, betont Ute Jacobs.

Frau mit blonden, kurzen Haaren trägt ein helles Blazer und eine weiße Bluse. Sie steht in einem urbanen Umfeld.

Ute Jacobs, geschäftsführende Direktorin des Estrel-Hotels: Die A100-Verlängerung mache den Standort Neukölln attraktiver

Neue Impulse für östliche Stadtteile

Von der Eröffnung des 16. Bauabschnitts profitiert jedoch nicht allein der Bezirk Neukölln. Nach Abschluss der A100 werden auch die östlichen Stadtteile deutlich besser an den mittleren Straßenring und die A113 angebunden sein. Gleichzeitig werden dadurch die Erreichbarkeit des Flughafens Berlin Brandenburg und des Wissenschaftsstandorts Adlershof sowie die weiträumigen Verbindungen nach Dresden, Cottbus und Frankfurt (Oder) wesentlich verbessert. Mit der Freigabe des Abschnitts erhält zudem der Radverkehr eine verbesserte Anbindung in den östlichen Gebieten der Hauptstadt. Die Betriebswege entlang der Autobahn sind modern gestaltet und werden auch Radfahrern und Fußgängern zur Nutzung offenstehen. Daneben wurden modernste Systeme zur Oberflächenwasserreinigung umgesetzt, die über mehrere Stufen das gesamte Wasser mehrfach reinigen, bevor es versickert oder in die Spree gelangt. 

Der gesamte Berliner Wirtschaftsverkehr wird durch die Entlastung des innerstädtischen Straßennetzes von kürzeren Fahrtwegen profitieren, darunter natürlich auch unsere Kongressteilnehmer, Mitarbeiter und Lieferanten.“
Ute Jacobs Geschäftsführende Direktorin

Gemeinsame Ziele auf der A100

Zu den Profiteuren der Verlängerung der Stadtautobahn zählt auch BVB.net. Mit rund 200 Mitarbeitenden und über 80 Bussen ist es das größte private Busunternehmen in der Region Berlin-Brandenburg. Der Betriebshof an der Neuköllner Grenzallee ist weit mehr als nur ein Abstellplatz für die Fahrzeuge: Neben der gesamten Flotte sind hier auch eine hauseigene Buswerkstatt, die Verwaltung, die Leitstelle sowie Empfang und Fundbüro untergebracht. Durch die bessere Anbindung erwartet das Busunternehmen kürzere Fahrzeiten und mehr Pünktlichkeit im Shuttle- und Reiseverkehr.

IHK Berlin fordert Weiterbau

Auch die IHK Berlin sieht in der Eröffnung des neuen Teilstücks der Stadtautobahn einen weiteren Fortschritt in der Verkehrsinfrastruktur Berlins. Hauptgeschäftsführerin Manja Schreiner: „Der 16. Bauabschnitt der A100 ist ein spürbarer Gewinn für Berlin.“ Sie fordert zugleich, die Arbeiten konsequent weiterzuführen: „Der Ausbau darf nicht auf halber Strecke enden.“ Nach Überzeugung der Hauptgeschäftsführerin würde ein geschlossener Straßenring die Innenstadt spürbar vom Durchgangsverkehr entlasten. Entscheidend sei zudem, die Elsenbrücke schnell fertigzustellen und parallel den 17. Abschnitt mit Hochdruck zu planen. Darüber hinaus müsse auch der öffentliche Nahverkehr konsequent gestärkt werden. „Der gleichzeitige Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs ist notwendig, um vor allem den privaten Autoverkehr zu reduzieren“, sagt Manja Schreiner. Grundsätzlich steht für die Hauptgeschäftsführerin fest: „Für den Wirtschaftsverkehr, der die Versorgungssicherheit und das Wachstum der Stadt gewährleistet, sind funktionierende Straßen unerlässlich.“

Mann in Anzug hält ein rotes Band mit der Aufschrift 'Eröffnung BAB 100, Berlin'. Zwei Personen stehen daneben, eine in orangefarbener Arbeitskleidung.

Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder bei der Eröffnung des neuen Autobahnabschnitts

Bessere Erreichbarkeit stärkt Fachkräftesicherung

Nicht zuletzt ist die Eröffnung des neuen Teilstücks auch für Gabriele Köstner eine große Erleichterung. „Nun wird man auch aus dem Gewerbegebiet Südring wieder herausfahren können beziehungsweise hineinliefern“, freut sich die Geschäftsführerin der Müller-Zeiner Industrieverpackungen GmbH. Der Fokus des Berliner Unternehmens liegt seit 125 Jahren auf innovative Verpackungs- und Logistiklösungen. „Die hier erzeugten Güter kommen dank der verbesserten Anbindung schneller und daher kostengünstiger und ökologischer zum Verbraucher“, erzählt die Unternehmerin. „Auch die ohnehin knappen Lkw-Fahrer werden nicht unnötig im Stau gebunden, und die Beschäftigten kommen nach ihrem Dienst schneller nach Hause zu ihren Familien.“

Für Gabriele Köstner ist die Frage der Anbindung schon länger ein zentrales Thema im Alltag des Unternehmens. „Eine Vielzahl unserer Mitarbeiter kommt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln“, erzählt die Unternehmerin. „Viele Gegenden – vor allem der Nordosten – haben zu uns nach Neukölln allerdings noch eine sehr schlechte Anbindung mit zurzeit doppelten Anfahrtszeiten.“ Wer die Möglichkeit habe, steige deshalb häufig ins Auto. Umso wichtiger sei eine direkte Verbindung über die A100: „Kürzere Anfahrtswege ohne Stau sind ökologisch natürlich viel vorteilhafter und bringen gleichzeitig eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf“, so Köstner. „Zudem sind gut erreichbare Gewerbegebiete auch ein Plus bei der Mitarbeitergewinnung.“ 

Länge
3,2
Kilometer
lang ist der eingeweihte 16. Bauabschnitt der A100.
Kosten
721
Mio. Euro
betragen die Kosten für das Autobahn-Bau-Projekt.