Strafabgabe für alle Berliner Unternehmen droht!

Ab 2027 droht die Ausbildungsplatzabgabe.

Das Gesetz würde jedes Unternehmen zusätzlich belasten ohne die eigentlichen Probleme auf dem Ausbildungsmarkt zu lösen. Statt mehr Ausbildung drohen mehr Bürokratie, Klagen und Unsicherheit.

Innovative Branche in Berlin

Wirtschaftlicher Einsatz von Drohnen: Flug und Segen

Vom Silvesterhimmel bis zur Baustelle: Drohnen werden in Berlin immer sichtbarer. Gute Ideen von Unternehmen aus der Hauptstadt zeigen, wie aus Technologie Wertschöpfung und urbane Services entstehen können.

Mann mit offenem hellblauem Hemd vor unscharfem Himmel und Gebäuden im Hintergrund.

Frank Wernecke, Gründer von DroneMasters

Silvester am Brandenburger Tor bekommt Konkurrenz. Neue Bühnen entstehen, etwa das Tempelhofer Feld. „Unsere Idee ist eine spektakuläre Drohnenshow zum Jahreswechsel: emissionsfrei, geräuscharm und wiederverwendbar statt des traditionellen Feuerwerks“,  Frank Wernecke. „Wir wollen zeigen, wie Silvester im 21. Jahrhundert ohne Böller begeistern kann – ohne überlastete Rettungsdienste, Verletzte, verängstigte Tiere und Millionenkosten für die Stadt“, fügt der Geschäftsführer der DroneMasters GmbH hinzu.

Innovative Werbung für die EXPO

Geht es nach den Plänen des Unternehmers, könnte aus dem Pilotprojekt mehr werden und Drohnen als schwebende Litfaßsäulen regelmäßig die Signature-Events des neuen Jahres ankündigen. „Für mögliche Großereignisse wie die EXPO wäre das ein enormer Gewinn, denn bereits in der Vorbereitungsphase wird der Himmel zum Schaufenster einer Metropole, die Innovation mit Nachhaltigkeit und Entertainment verbindet – ein weithin sichtbares Zeichen dafür, wie Technologie für eine lebenswerte Zukunft eingesetzt werden kann“, beschreibt Frank Wernecke seine Vision. Parallel treibt DroneMasters die zivile Drohnennutzung mit Wettbewerben und Bildungsformaten schon länger voran. „Seit 2017 begeistern wir mit der DroneMasters Academy junge Menschen für MINT und neue Technologien.“ Berlin liefert dafür Rückenwind: eine dichte Forschungslandschaft, innovative Start-ups und Offenheit für neue Technologien. 

Leuchtende Drohnenshow zeigt das Brandenburger Tor und den Berliner Fernsehturm, daneben bunte Schrift 'EXPO 2035 BERLIN' am Nachthimmel über der Spree, Publikum filmt mit Smartphones.

Drohnen als schwebende Litfaßsäulen lassen den Himmel zum Schaufenster werden

Akzeptanz für Drohnen wächst

Auch die Grundstimmung ist im Wandel. Laut des Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI) befürworten mittlerweile 58 Prozent der Deutschen den Einsatz ziviler Drohnen für kommerzielle Zwecke (2022: 51 Prozent). 2019 lehnte die Mehrheit zivile Drohnen in der Wirtschaft noch ab. Dazu sagt Marie-Christine von Hahn, Hauptgeschäftsführerin des BDLI: „Fliegende Drohnen sind in unserer Gesellschaft schon jetzt nicht mehr wegzudenken, sie werden in Zukunft in immer mehr Bereichen eine tragende Rolle einnehmen.“ Aus dieser Akzeptanz entsteht Bewegung im Markt – vom Experiment zur Anwendung. 

Viele gute Geschäftsideen

Entsprechend überrascht es kaum, dass sich immer mehr Berliner Unternehmen mit spannenden Geschäftsideen rund um diesen wichtigen Technologiebaustein finden. Die D4B Drones for BIM Infrastructure GmbH etwa erstellt hochauflösende Geländemodelle mithilfe von Drohnen für die Bestandsaufnahme und Bauüberwachung. Ihr Können zeigte das Unternehmen unter anderem bei der Erstellung eines 3D-Modells für die Deutsche Bahn AG, das aktuell bei der Sanierung der Bahnstrecke von Berlin nach Hamburg zum Einsatz kommt. Auch die Kreuzberger Airteam Aerial Intelligence GmbH ist im Bereich der Modellerstellung aktiv. Das Unternehmen bietet eine KI-gestützte Software, die aus Drohnenaufnahmen automatisch digitale 3D-Gebäudemodelle erstellt. „Damit machen wir das, was bisher auf Baustellen oder bei Sanierungen mühsam per Hand erledigt wurde, endlich einfach, sicher und digital“, sagt Thomas Bücheler. „Denn das klassische Aufmaß mit Maßband, Laser oder CAD ist langsam, fehleranfällig und oft auch gefährlich – gerade, wenn es ums Dach geht“, fügt der CEO des Unternehmens hinzu. Mit Airteam fliegt die Drohne in wenigen Minuten alle relevanten Flächen ab, und die Software erstellt daraus ein zentimetergenaues 3D-Modell. Das spart nach Angaben von Airteam rund 90 Prozent der Messzeit, senkt die Kosten und reduziert Risiken für alle Beteiligten. „Für die Bau- und Immobilienbranche bedeutet das: Projekte lassen sich schneller planen, Angebote präziser kalkulieren und Sanierungen besser dokumentieren“, betont Bücheler. „Ein schönes Beispiel in diesem Zusammenhang ist unsere Zusammenarbeit mit der Gewobag.“ Hier kommt die Lösung des Berliner Unternehmens bei Modernisierung und Sanierung zum Einsatz. 

Zwei Personen betrachten auf einem Laptop eine 3D-Darstellung eines Hauses mit markierten Bereichen auf dem Dach.

KI-gestützte Software kann aus Drohnenaufnahmen automatisch digitale 3D-Gebäudemodelle erstellen

Service für die letzte Meile

Während Bau und Immobilien digitaler werden, wird auch die Logistik neu gedacht. Im Bezirk Tempelhof-Schöneberg will das Projekt U-Space Berlin zeigen, wie die letzte Meile schneller, leiser und emissionsarm wird. Geplant sind Praxisflüge mit medizinischem Material zwischen Krankenhaus und externen Einrichtungen sowie zustellende Drohnen in ein dezentral gelegenes Gewerbegebiet. Das Reallabor testet Technik, Prozesse und Regeln unter Realbedingungen, um skalierbare, datengetriebene Geschäftsmodelle zu entwickeln und Drohnen dauerhaft in urbane Logistik- und Transportketten einzubinden. Erste Flüge sind ab Mitte 2026 geplant.