Innovation im Recruiting

Beyobie: Manpower dank Software

Aus einem Podcast entstand die Geschäftsidee von Katharina Schulze. Ein digitales Tool hilft, Einsatz und Recruiting von Personal zu optimieren. Eine praktische Innovation, angesichts vom Fachkräftemangel.

Katharina Schulze, Mitgründerin der Beyobie Technologies GmbH

Wie finden Gründer eine innovative Geschäftsidee? Katharina Schulze startete mitten in der Corona-Pandemie zunächst den Podcast „HR Weekly“. Wöchentlich sprach sie mit Human-Resources-Managern und Recruitern über Trends und Technologien in der Branche. „In einer der ersten Folgen äußerte sich der Personalchef eines großen E-Commerce-Unternehmens sehr frustriert darüber, wie wenig datengetrieben HR-Teams seien“, erinnert sich die Gründerin der Beyobie Technologies GmbH. Da machte es Klick. 

Ein Jahr später hatte sie mit ihrem Bruder und Co-Gründer, der viel Erfahrung in großen Unternehmen mit Big Data gesammelt hatte, ein erstes cloudbasiertes HR-Analytics-Tool entwickelt. Damit lassen sich verschiedenartige Personaldaten verknüpfen sowie automatisch und übersichtlich aufbereiten, um datenbasierte Führung zu ermöglichen. Dafür steht auch der Firmenname, wenngleich etwas verschlüsselt im Fantasienamen Beyobie: be your own business intelligence expert, übersetzt: Sei dein eigener Experte für Datenanalysen.

Viele Unternehmen wissen gar nicht, was sie mit der Fülle an verfügbaren Personaldaten anfangen sollen.““
Katharina Schulze Mitbegründerin der Beyobie Technologies GmbH

Viele Unternehmen wissen gar nicht, was sie mit der Fülle an verfügbaren Personaldaten anfangen sollen beziehungsweise können“, sagt Schulze, die auch in der Vollversammlung der IHK Berlin sitzt und mittlerweile sechs Mitarbeitende beschäftigt. Ziel von Beyobie ist es, dass die Kunden dank der aufbereiteten Daten Fehlzeiten reduzieren, Fluktuation senken oder auch ihr Recruiting optimieren. Kunden sind die HR-Teams von Unternehmen ab 250 Mitarbeitenden. 

Oftmals seien die Systeme des Recruitings und der Personalabteilung nicht miteinander verknüpft, beschreibt Schulze ein typisches Problem. „Das Unternehmen weiß deshalb gar nicht, wie viel Zeit von der ersten Ansprache eines potenziellen Mitarbeitenden bis zu dessen tatsächlichem Arbeitsbeginn vergeht“, sagt die ehemalige Journalistin. Wachstumsziele könnten aber nur erreicht werden, wenn auch die nötige Manpower an Bord sei. Dank der Software könnten die Kunden die Daten zusammenführen, so Schulze, die mit ihrem Unternehmen in Charlottenburg sitzt. Ihren Podcast, der heute zu den führenden im HR-Markt zählt, betreibt die gebürtige Berlinerin immer noch – für sie auch ein ideales Vertriebstool.