Strafabgabe für alle Berliner Unternehmen droht!

Ab 2027 droht die Ausbildungsplatzabgabe.

Das Gesetz würde jedes Unternehmen zusätzlich belasten ohne die eigentlichen Probleme auf dem Ausbildungsmarkt zu lösen. Statt mehr Ausbildung drohen mehr Bürokratie, Klagen und Unsicherheit.

Mikromobilität in Berlin

Lime: Städtische Mobilität zwischen digitalem Umbruch und Handgriffen

Für viele ist Mikromobilität zum unverzichtbaren Bestandteil des Alltags geworden. E-Roller, Mieträder und E-Bikes sorgen auch für heftige Kontroversen in Berlin. Wir haben einen exklusiven Einblick in den „Maschinenraum“ von Lime bekommen, einem der größten Anbieter.

Das Warehouse von Lime in Berlin

Das Warehouse von Lime in Berlin ist das operative Herz des Mobilitätsanbieters

Man tut Lime nicht Unrecht, wenn man es als „Technologie-Startup“ bezeichnet. Ohne überall verfügbares Internet, Apps auf privaten Smartphones und digitale Bezahlverfahren gäbe es keine geteilte Mobilität. So gesehen ist das seit 2018 in Deutschland tätige Unternehmen ein Kind unserer Zeit.

Lime wurde 2018 gegründet und verleiht seitdem Fahrräder (seit 2019 auch E-Scooter). In Deutschland ist das Unternehmen in 47 Städten aktiv, der weltweite Umsatz von Lime betrug 2024 810 Millionen Dollar. Zuletzt wurden die Berliner Stadtteile Hermsdorf und Frohnau testweise ins Servicegebiet aufgenommen.

Der operative Betrieb

Mobilität ist aber auch sehr physisch. Nicht nur, weil physische, gebaute Infrastruktur notwendig ist, um sich in der Stadt zu bewegen. Um den täglichen Betrieb eines Verleihers von Kleinstfahrzeugen aufrecht zu erhalten, braucht es wortwörtlich viele helfende Hände. 

Effizienz im Mittelpunkt

Das operative Geschäft von Lime ist sehr auf Effizienz ausgerichtet: Jeder Handgriff ist genau beschrieben, jeder Mitarbeiter an jeder Arbeitsstation hat eine genaue Aufgabe. Alles mit dem Ziel, die Fahrzeuge möglichst schnell voll funktionsfähig wieder den Nutzerinnen und Nutzern zur Verfügung zu stellen. 

Ihre Meinung ist gefragt

E-Scooter-Verbot in Berlin?

Für einige sind sie großes Ärgernis im Alltag, für andere ein innovativer Beitrag zur städtischen Mobilität: E-Scooter. Wie stehen Sie zu diesem Thema?

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Mehr als Lifestyle

In der öffentlichen Wahrnehmung werden User von Elektrokleinstfahrzeugen mit alkoholisierten Touristen gleichgesetzt. Lime hält mit Zahlen dagegen, die es als technologiegetriebener Anbieter parat hat: Weit überwiegend nutzen Berlinerinnen und Berliner die Fahrzeuge, häufig verbinden sie ihre Fahrt mit einem ÖPNV-Angebot. Die Mehrheit gibt an, Lime-Fahrzeuge seien eine Hilfe für den Arbeitsweg. Sind E-Scooter & Co. also mehr als Lifestyle?

Ist Mikromobilität systemrelevant?

„Wir organisieren uns bedarfsgerecht, um für die Menschen dieser Stadt die Mobilität zur Verfügung zu stellen, die sie brauchen, um systemrelevant unterwegs zu sein“, ergänzt Anna Montasser, Director Public Policy bei Lime. Ist Mikromobilität wirklich systemrelevant? Laut den Zahlen des Forschungsprojekts "Mobilität in Städten 2023“, die im Frühjahr 2025 vorgestellt wurden, legten die Menschen in Berlin lediglich 0,1 Prozent ihrer Strecken mit E-Scootern zurück, hauptsächlich an Stelle von Fußwegen und ÖPNV-Fahrten (Mieträder wurden in der Studie nicht gesondert erfasst). Eigene Befragungen von Lime ergaben, dass elf Prozent der Nutzerinnen und Nutzer durch die Anmietung eine Autofahrt ersetzen. Die Bedeutung des motorisierten Individualverkehrs geht dabei in Berlin seit Jahren zurück und macht aktuell nur noch 22 Prozent der Mobilitätsmixes aus.

Kleinstmobilität E-Roller & Co. auf Spur bringen
Lesezeit: 5 Minuten
Dr. André Schmiljun

Auf Bundes- und Landesebene sind weitere regulatorische Schritte zur Mikromobilität angekündigt, etwa bei Abstellflächen. Zuletzt scheiterte aus formalen Gründen eine Klage des Blindenverbands gegen die bisherige Genehmigungspraxis in Berlin. Und auch wenn hin und wieder auf Paris oder Oranienburg verwiesen wird, wo der Betrieb untersagt wurde – es deutet alles darauf hin, dass diese Art der Mobilität bleibt. 

Laut piepende Lime-Räder waren das lärmende Sommerphänomen 2025. Wie der Anbieter herausfand, wurden dabei mit physischer Gewalt die Schlösser aufgebrochen. Bei Social Media, insbesondere TikTok wurde diese illegale Vorgehensweise zur unbefugten Nutzung weitergegeben. Mit Unterstützung der Polizei und dank eines schnellen Austausches der betroffenen Schlösser konnte das Unternehmen weitere Manipulationen unterbinden.