Vegane Lebensmittel

KoRo wächst und wächst und wächst

Das Berliner Startup KoRo hat sich vom Onlinehändler für Bruchware zum Lebensmittel-Shootingstar entwickelt. Die Expansion in Europa läuft auf Hochtouren. Vegane Produkte stehen im Vordergrund.

Mann mit hellblauem Hemd und hochgekrempelten Ärmeln steht vor lila Hintergrund mit verschränkten Armen und trägt eine Smartwatch am linken Handgelenk.

KoRo-CEO Florian_Schwenkert

Eines der am schnellsten wachsenden Lebensmittelunternehmen Europas hat seinen Sitz in Schöneberg: KoRo. Im Jahr 2024 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von 175 Mio. Euro, nach 117 Mio. im Jahr 2023 und 87 Mio. im Jahr 2022. Rund 320 Mitarbeitende sind mittlerweile für KoRo tätig, davon etwa 150 in Berlin. Das Start-up wurde von der “Financial Times” drei Jahre in Folge (2023, 2024 und 2025) als eines der 1.000 am schnellsten wachsenden Unternehmen Europas gekürt und gilt laut „Startup Brand Ranking 2025“ von Jung von Matt als stärkstes etabliertes Start-up Deutschlands – noch vor bekannten Marken wie DeepL und Get Your Guide.

Umsatz
175
Mio. Euro
Umsatz erzielte KoRo im Jahr 2024.
Beschäftigung
320
Mitarbeitende
sind für KoRo tätig. Davon etwa 150 in Berlin.

Das KoRo-Sortiment umfasst vor allem Snacking-Produkte und Frühstücksartikel, wobei das Motto „Better for you food“ gilt: Fast alle Produkte sind vegetarisch, 90 Prozent vegan. „Das ist nicht aus Marketing-Gründen so, sondern eine natürliche Folge unserer Produktkategorien“, sagt Florian Schwenkert, Geschäftsführer von KoRo. „Aber wir sind auch persönlich davon überzeugt, denn viele Mitarbeitende bei KoRo ernähren sich vegetarisch oder vegan.“

Von Wasch- und Reinigungsmitteln zu veganen Lebensmitteln

Die Geschichte von KoRo beginnt 2012 mit einem Buch: Kosta Calios und Robert Schyschka (das „Ko“ und das „Ro“ im Unternehmensnamen) ließen sich von Günter Faltins „Kopf schlägt Kapital“ inspirieren – einem Werk über Unternehmensgründungen ohne großes Startkapital. Zunächst verkauften die beiden im Internet zu günstigen Preisen und in Großverpackungen Bruchware von Wasch- und Reinigungsmitteln. Der Durchbruch kam 2014 durch eine Idee von Calios’ Ehefrau: Sie wollte einen Onlineshop für vegane Ernährung gründen, weil es damals noch zu wenig entsprechende Angebote gab. „Das hat auf Anhieb sehr gut funktioniert: Die Nachfrage nach Trockenfrüchten und Nüssen war sehr hoch, sodass KoRo sich auf den Vertrieb von Lebensmitteln konzentriert hat“, erklärt Florian Schwenkert die Neuausrichtung.

Dieser Sprung vom reinen E-Commerce in den stationären Handel gelingt nur selten. Er hat uns den Zugang zum Massenmarkt eröffnet.“
Florian Schwenkert Geschäftsführer

Heute arbeitet KoRo weltweit mit rund 600 Herstellern zusammen – und versucht dabei immer, seine Lieferketten so kurz wie möglich zu halten. Auch die angebotenen Großpackungen tragen zur Nachhaltigkeit bei, weil sich dadurch viel Verpackungsmaterial einsparen lässt. Mehr als zwei Millionen Kundinnen und Kunden nutzen den Onlineshop www.korodrogerie.de oder kaufen die KoRo-Produkte in einem von rund 15.000 Einzelhandelsgeschäften in ganz Europa. In Deutschland findet man sie unter anderem bei Edeka, Rewe, dm, Rossmann und Budni. „Dieser Sprung vom reinen E-Commerce in den stationären Handel gelingt nur selten“, so Florian Schwenkert. „Er hat uns den Zugang zum Massenmarkt eröffnet.“

Vier Personen stehen vor rosa Hintergrund, zwei Männer tragen hellblaue Hemden, eine Frau einen beigen Pullover, ein Mann einen dunkelblauen Pullover.

Der KoRo-Vorstand: CEO Florian Schwenkert, COO Steffani Busch, CFO Dr. Daniel Kundt und CPO Constantinos Calios (v.l.n.r.)

Standort Berlin hilft KoRo beim weiteren Wachstum

Von Schöneberg aus steuert das KoRo-Team die weitere Expansion in mittlerweile 13 europäischen Märkten. Neben Deutschland, Österreich und der Schweiz baut das Unternehmen besonders seine Präsenz in Italien und Frankreich aus. Der Standort Berlin hilft beim weiteren Wachstum. „Wir brauchen Mitarbeitende aus verschiedenen Märkten – und die ziehen lieber nach Berlin als irgendwohin anders“, erklärt Florian Schwenkert.