IHK-Umfrage

Berliner Wirtschaft bewertet Energiewende optimistischer

Die Berliner Wirtschaft zeigt sich 2025 erstmals seit Jahren optimistisch in Bezug auf die Energiewende. Doch Verwaltungsaufwand und fehlende Planungssicherheit hindern die Transformation – das zeigt das Energiewende-Barometer der IHK Berlin.

Ein Lichtblick für die Zustimmung zur Energiewende

Fast ein Drittel der rund 200 befragten Berliner Unternehmen bewertet die Energiewende mittlerweile positiv. Das aktuelle Energiewendebarometer der IHK Berlin verzeichnet einen positiven Barometerwert von +2,6. Das ist ein bemerkenswerter Umschwung nach dem Tiefpunkt von –20,7 im Jahr 2023. Damit hebt sich Berlin deutlich vom bundesweiten Durchschnitt ab, der laut DIHK weiterhin bei -8,3 liegt. Die positive Entwicklung ist aber kein Grund zur Entwarnung, denn strukturelle Probleme bleiben bestehen.

„Die gute Nachricht ist, dass – anders im Bundestrend – fast zwei Drittel der Berliner Unternehmen es für möglich halten, dass die Energiewende positive Auswirkungen auf die eigene Wettbewerbsfähigkeit hat“, erklärte Manja Schreiner, Hauptgeschäftsführerin der IHK Berlin. Weniger erfreulich sei hingegen, dass die Wirtschaft auf dem Weg zur Klimaneutralität mit einer Reihe von Hindernissen zu kämpfen habe. Bürokratie (62 Prozent), fehlende Planbarkeit und Verlässlichkeit der Energiepolitik (47 Prozent) sowie langsame Genehmigungsverfahren (38 Prozent) bremsten die Transformation.

Die Berliner Wirtschaft zeigt sich zwar widerstandsfähiger als der Bundesdurchschnitt – und beweist bei den Klimazielen zunehmend Eigeninitiative: 76 Prozent der Betriebe haben Energieeffizienz-Projekte umgesetzt oder befinden sich in der Umsetzung. In der Wärmeversorgung setzen viele Unternehmen auf CO₂-arme Technologien und erneuerbare Energien. Doch die Hemmnisse bei der Transformation bestehen weiterhin. Die Berliner Wirtschaft fordert von der Politik daher vor allem bessere Rahmenbedingungen für Eigenversorgung und Direktstromlieferverträge (75 Prozent), eine Senkung der Strompreisabgaben (68 Prozent) sowie den zügigen Ausbau der Netzinfrastruktur (62 Prozent).