Pro & Contra: Nullemission für bessere Luft: Soll der Berliner Verkehr bis 2030 abgasfrei werden?
Pro
Die EU-Kommission hat bereits 2011 im Weißbuch Verkehr „essentially CO2-free city logistics in major urban centres by 2030“ gefordert, also CO2-freie Logistik in Großstadtzentren bis zum Jahr 2030. Klimaschutz und Luftreinhaltung sind inzwischen noch dringlicher. Es kann nicht mehr um das Ob, sondern es muss um das Wie von Zero-Emission-Zonen gehen. Mehr öffentlicher Verkehr, Radverkehr, E-Mobilität und mehr alternative Konzepte für den Wirtschaftsverkehr – eine Zero-Emission-Zone wird der nötige Innovationstreiber sein. Lasst uns über Transportalternativen reden! Zum Beispiel über Radlogistik. Das Berliner Modellprojekt KoMoDo zeigt bereits, wie Paketzustellung mit modernen E-Lastenrädern geht. Der Ansatz muss nun schnell skaliert werden.
Warum Sie diesen Artikel lesen sollten
- Es gibt einige Modellprojekte, die Machbarkeit vermuten lassen.
- Kritiker warnen davor, dass Effekte auf der Makroebene anders sein können.
$VAL$ % sind dafür.
$VAL$ % sind dagegen.
$VAL$ % sind Ihrer Meinung.

Contra
Die Politik hat die Aufgabe, alle Interessen zu vertreten, so auch die der fahrenden Wirtschaft. Die Forderung der Berliner Grünen nach einer emissionsfreien Hauptstadt ab 2030 lässt da Skepsis aufkommen: Zehn Jahre sind ein kurzer Zeitraum, in dem zur Umsetzung enorme Investitionen auf alle Beteiligten, Stadtverwaltung und Wirtschaft zukommen. Dazu gehören die Errichtung einer flächendeckenden Lade- bzw. Tankstruktur und eine Neuausrichtung aller Fuhrparks. Außerdem muss der Weg zur emissionsfreien Stadt breiter diskutiert werden: Biogas als LNG/CNG (nicht emissionsfrei, aber nachwachsend), Wasserstoffbrennstoffzelle, Synthetic Fuels etc. Die Politik sollte Machbarkeit vor Zeitlimits stellen und auch eine breitere Diskussion vom Sourcing bis zur Entsorgung ins Kalkül einbeziehen.